Wie soll Wohnen und Arbeiten in Zukunft aussehen? Klimawandel, Ressourcenverbrauch – wir wissen, es braucht eine Alternative.
Und hier setze ich, KARL, der Wohnwagon, ein Statement.
Politisch & Philosophisch: Weniger ist mehr!
Was brauchst du eigentlich wirklich für ein gutes Leben? Welche Ressourcen? Wie viel Energie? Wie viel Platz?
Ihr möchtet wissen was in mir steckt. Hier erfahrt Ihr es in aller Kürze.
Strom
Mein Strom wird über 4 Hochleistungs-Photovoltaikpanelen mit je 300 Wp erzeugt, die auf meinem Dach montiert sind.
Die Gesamtleistung ist so kalkuliert, dass das Haustechniksystem und der individuelle Stromverbrauch das ganze Jahr abgedeckt werden können. Natürlich muss man sein Verbraucherverhalten ein wenig anpassen. LED-Beleuchtung, Radio, Laptop, Smartphone – dafür ist jederzeit genügend Strom vorhanden. Stromfresser sollten nur dann betrieben werden, wenn es der Ladezustand zulässt. Die Anlage fordert einen bewussten Umgang mit Energie – ermöglicht aber dennoch ein komfortables, ganzjähriges Wohnen und Arbeiten.
Gespeichert wird der Strom in Akkus in meinem doppelten Boden, eine Anzeige informiert Dich laufend über die verfügbare Strommenge, damit Du abschätzen kannst, wie viel Du noch verbrauchen kannst.
Meine stromtechnischen Highlights:
- 4 Stück 300 Wp Module auf meinem Dach montiert
Gesamtleistung 1,2 kWp - Akku-Anlage im doppelten Boden (4 Stück Batterie Ritar 260Ah) Die Speicherleistung, ist so ausgelegt, dass Karl auch vier Tage völlige Dunkelheit übersteht, danach kann man ihn extern über die Steckdose laden.
Der Wasserkreislauf
Mein Wasserkreislaufsystem wurde zusammen mit einer Forschungseinrichtung entwickelt.
Benutztes Wasser aus der Dusche oder dem Abwasch wird auf meinem Dach von speziellen Sumpfpflanzen gereinigt und wieder verwendet. Wasser-Upcycling vom Feinsten!
Insgesamt sind in mir rund 650 Liter Wasser im Kreis unterwegs. 400 Liter sauberes Wasser sind in den Tanks im Boden gespeichert, der Rest befindet sich auf meinem Dach. Regenwasser wird über das Flachdach gesammelt und füllt den Kreislauf immer wieder auf und ersetzt verdunstetes Wasser.
Das benutzte Brauchwasser (von Dusche oder Waschbecken) wird auf mein Dach gepumpt und in der Grünkläranlage gereinigt. Im Einsatz sind hier sogenannte Repositionspflanzen, die aufgrund ihrer hohen Wurzelaktivität besonders gut geeignet sind. Einen großen Teil der Reinigungsleistung übernehmen auch die Mikroorganismen, die im Wurzelraum angesiedelt sind. Die Pflanzen selbst sind winterhart, halten auch Frost aus und sind generell keine Tussis. Damit die Wurzeln auch im Winter voll aktiv bleiben, ist eine kleine Heizung im Becken integriert, so erhält man das ganze Jahr auf natürliche Weise gereinigtes Wasser.
Das Wasser durchläuft in ca. 24 Stunden den Klärkreislauf und kann am Ende wieder zum Duschen und Händewaschen verwendet werden. Um Trinkwasser zu erhalten, wird ein spezieller Filter dem Kreislauf hinzugefügt.
In mir wird also Brauchwasser ähnlich wie im natürlichen Kreislauf wieder aufbereitet. Das Ziel: Prozesse aus der Natur verstehen und nutzbar machen.
Die Vorteile meines grünen Sumpfpflanzendachs:
- Natürliche Wasserreinigung – wie in jedem Fluss oder Bach
- Zusätzliche Dämmung & Klimaanlage im Sommer
- Feinstaub-Reduktion & Bienenweide
Die Solar-Holz-Zentralheizung
Damit es in mir immer schön warm ist, steckt in mir eine von meinem Schöpfern entwickelte Solar-Holz-Zentralheizung.
Kernstück ist der 200-Liter-Warmwassertank, in welchen die Wärme der Solaranlage eingespeist wird. Genügt die Wärme nicht, wird einfach mit dem wassergeführten Holzofen zugeheizt. Die moderne Heizungssteuerung garantiert einen optimalen Wohnkomfort.
Die Wärme vom Tank wird über zwei Heizkörper an die Raumluft abgegeben und über einen Wärmetauscher an das Warmwasser zum Duschen. So steht kontinuierlich angenehme Wärme zur Verfügung.
Die technischen Features meiner Solar-Holz-Zentralheizung
- 200 Liter Warmwasserspeicher aus Edelstahl mit Wärmetauscher & hochwertiger Isolierung
- Solaranlage mit Vakuum Solar Panel auf meinem Dach
- 2 Designheizkörper
- Leistung Brenneinheit (wassergeführter Holzofen) 8 kW
Die Bio-Toilette
Mit der Produktion unserer Nahrung entziehen wir dem Boden Nährstoffe. Mit meiner Bio-Toilette werden diese Nährstoffe wieder zurück in den Kreislauf gebracht – eine umweltfreundiche Toilettenlösung ohne Kanalanschluss.
Über den Trenneinsatz der Toilette werden automatisch flüssige und feste Ausscheidungen getrennt. Aus beiden Teilen wird bester Dünger. Urin ist keimfrei und wird zur Düngung der Grünkläranlage nach oben auf mein Dach gepumpt.
Achtung an die Herren: Im Stehen geht nur wer absolut präzise zielen kann. Die Schüssel ist zweigeteilt. Hinten das Feste und vorne das Flüssige. Ausnahmsweise ist es im Sitzen einfacher;-)
Feste Ausscheidungen werden mit einer speziellen Einstreu versetzt. Eine Mischung aus Pflanzenkohle, Steinmehl und Biofasern optimiert den Kompostiervorgang. Die Einstreu entzieht den Ausscheidungen die Feuchtigkeit. Fäulnisprozesse und schlechte Gerüche entstehen so gar nicht erst. Die Pflanzenkohle hat mikroskopisch betrachtet eine riesige Oberfläche und bindet nicht nur Feuchtigkeit, sondern auch Gerüche. Sie bietet zudem ein hervorragendes Zuhause für die nützlichen Mikroorganismen. Auch Nähr- und Schadstoffe werden gebunden. Ist der ygienisch verschlossene Behälter voll – rausnehmen und auf den Kompost schütten. Gemeinsam mit anderem organischen Material kompostiert die Mischung hier noch nach. Heraus kommt beste Schwarzerde.
Baustoffe
Schafwolle
Ich bin mit Schafwolle gedämmt. Durch seine hervorragenden Dämmeigenschaften schützt die Schafwolle vor Kälte und Hitze und sorgt für ein gesundes Raumklima in mir. Schafwolle baut Schadstoffe in der Luft ab und bringt die natürliche Raumluft zum Zirkulieren.
Das Geheimnis dabei: Der Eiweiß-Grundbaustein, aus dem die Schafwolle besteht. Die Moleküle der Aminosäuren-Seitenäste sind in der Lage, Schadstoffe wie Formaldehyd aufzunehmen und zu neutralisieren. Es kommt dabei zu einer chemischen Reaktion, wobei die Schadstoffe an diese Moleküle gebunden beziehungsweise umgewandelt werden. Schafwolle reguliert auch die Feuchtigkeit im Raum – bis zu 30% des Eigengewichts kann sie an Feuchtigkeit aufnehmen ohne die Dämmeigenschaften zu verändern.
Der nachwachsende Rohstoff braucht in der Herstellung besonders wenig Energie, auch die Entsorgung ist einfach und umweltfreundlich.
Lehmputz
Meine Innenverkleidung ist aus Fichtenholz und Lehmputz. Dieses gewährleistet beste Temperaturspeicherfähigkeiten, wirkt feuchtigkeitsregulierend und ist zudem das Baumaterial mit der geringsten Herstellungsenergie – gut für den ökologischen Fußabdruck von mir.
Kompostierbar und recyclebar ist Lehm auch unbegrenzt und lokal verfügbar und bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten.
Holz
Der Aufbau besteht aus einer Fichtenholzkonstruktion, die Außenverschalung besteht aus Lärchenholz, das von Natur aus schon viele Harze und Öle hat, die gegen Verwitterung schützen. Zusätzlich bin ich mit einem dunklen Holzöl nochmal fesch eingefärbt und somit vor Sonne und Regen geschützt.
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